Mi-Kyung Lee und Barbara Pfister

Zwei Frauen berichten, was sie persönlich beim Bibellesen fasziniert und welche neuen Entdeckungen sie gemacht haben durch ihre Begegnungen mit biblischen Frauengestalten.

Mi-Kyung Lee – Sozialdiakonin

Ich bin in einer konfuzianisch-buddhistisch geprägten Familie in Seoul (Südkorea) geboren und aufgewachsen. Seit bald 30 Jahren lebe ich in der Schweiz. Durch eine sonderbare Begegnung auf der Heimatreise vor 25 Jahre, als meine Mutter todkrank im Bett lag, wurde ich Christin. Seither lese ich die Bibel.

Anfänglich las ich die Bibel eher aus Neugierde und Pflichtbewusstsein. Die Neugierde ist geblieben, obwohl ich mittlerweile aus anderer Motivation die Bibel lese. Sie ist für mich, trotz ihres Alters, «lebendig» und hoch aktuell.  Ich entdeckte beim Lesen immer wieder für mich revolutionäre Details, wie beispielsweise den überragenden Stellenwert, den die Bibel Frauen zumisst – ganz anders als der damalige gesellschaftliche Kontext.

Barbara Pfister – Pfarrerin

Mit erzählten Bibelgeschichten aufgewachsen, wünschte ich mir auf meinen 8. Geburtstag eine «echte Bibel» zum selber Lesen. Die Faszination dieser fremden und irgendwie doch vertrauten Welt blieb mein gesamtes Leben lang. Oft denke ich beim Lesen: «Wie bin ich froh, dass ich als ehe- und kinderlos Lebende nicht ausgegrenzt werde wie Hannah oder zum familienpolitischen Spielball wurde wie Hagar oder Batseba.» Und doch finde ich erstaunlich viele Gemeinsamkeiten mit etlichen dieser Frauen – angefangen von Eva, bis hin zu den Apostelinnen Maria und Junia.

Lassen sie sich davon begeistern, dass Gott Heilsgeschichte mit Frauen schrieb und bis heute schreibt.