Die Geschichte von Kain und Abel aus dem ersten Buch der Bibel rührt an die Grundproblematik menschlichen Zusammenlebens: Wie können Geschwister in Frieden und herrschaftsfrei miteinander leben? Diese Frage prägt die Erzählungen vom ersten bis zum letzten Buch der Bibel. Eine erste Annäherung an die Geschichte von Kain und seinem Bruder Abel wollen wir mit der Methode des Bibliologs versuchen.

Zur Person:

Eva Kopp aus Hittnau ist Gefängnisseelsorgerin, pensionierte Pastoralassistentin, in der biblischen Erwachsenenbildung tätig und langjähriges Mitglied im Vorstand des Schweizerischen Katholischen Bibelwerkes.

Was erwartet Sie am Abend?

Wir wollen uns mit Hilfe eines Bibliologs einem Text annähern. Dabei versuchen wir, gedanklich in den Text einzutauchen und die handelnden Personen selbst sprechen zu lassen. Das heisst, Sie sollen kein Theater spielen, sondern für einen Moment in Gedanken in die Rolle der betreffenden Person schlüpfen und sich vorstellen, was in dieser Person vorgehen könnte.

Konkret heisst das: ich führe kurz in den Text ein und lese einige Verse. An einer Stelle halte ich die Geschichte an und werde Sie bitten, sich in die Rolle einer der genannten Personen hinein zu versetzen. Ich werde dann dieser Person eine Frage stellen und Sie versuchen, in der Rolle dieser Person zu antworten. Auf diese Weise erhalten wir einen vielstimmigen Klang, der ganz unterschiedliche Eindrücke und Aspekte der Erzählung zum Schwingen und ans Licht bringt.

Wichtig: Alle sind angesprochen und eingeladen, aber niemand muss laut sagen, was ihm/ ihr in den Sinn kommt.  Der Klangteppich wird jedoch umso reicher, je mehr Personen sich wirklich äussern. Wir werden das Gesagte keinesfalls diskutieren, denn jede Aussage ist eine wertvolle Ergänzung und bereichert die Vielfarbigkeit des Textgeflechtes.

Eva Kopp